WebWatching und die Blogger

Wie schon beschrieben ist in den letzten Tagen viel aufgetaucht, worüber ich mich noch auslassen möchte. Anfangen möchte ich mit WebWatching. Die Seite wurde woanders wirklich ausreichend behandelt, so dass ich mich nicht über das miese Flash-Layout oder die plötzlich doch aufgetauchte HTML-Version auslassen möchte. Mir gehts eher um den Inhalt. Genauer um ein Interview mit Thomas Leif (natürlich gleich von SpOn übernommen). In diesem Interview geht es vor allem um die Blogger und ob sie jetzt wirklich die Klowände des Internets sind oder vielleicht doch was anderes. Wohin die Reise geht, macht gleich einer der ersten Sätze klar:

Den meisten Bloggern fehlt jegliches journalistisches Handwerkszeug.

Interessant ist vor allem folgende Aussage, die professionelle Journalisten kennzeichnen soll:

Alle beteiligten Parteien anzuhören, ist unter anderem ein entscheidendes Charakteristikum von professionellem Journalismus.

Anhören, ja. Und dann alles ignorieren, was einem nicht in den Kram passt. Besonders die auflagenstärkste deutsche Zeitung ist darin sehr gut. Das Bild-Blog, das sich genau damit beschäftigt, hebt Thomas Leif sogar als besonders gutes Blog hervor. Generell vermisse ich fast alles, was in diesem Interview als Merkmal professioneller Journalisten vorkommt, bei vielen deutschen Zeitschriften…

Einen Punkt, den Thomas Leif gegen die Blogger anführt, sehe ich gar nicht so sehr als Problem:

Während ernsthafte Journalisten zumindest versuchen, objektivierbare Kriterien einzuführen, sind viele Blogs von einer Hypersubjektivität getrieben. Der Blogger stellt seine eigene Person in den Vordergrund.

Sicherlich sind Blogs oft subjektiv. Aber das finde ich nicht unbedingt schlimm. Denn Blogs behaupten gar nicht, objektiv zu sein – im Gegensatz zu Zeitungen. Die behaupten zwar, objektiv zu sein, obwohl sie natürlich auch subjektiv sind. Das weiß ja auch fast jeder. Die taz ist grün, die FAZ schwarz. Ist das jetzt jemandem wirklich nicht bekannt?

Andere Behauptungen, die aufgestellt werden, sehe ich einfach nicht belegt:

Dem Großteil der Blogger geht es eben nicht ernsthaft darum, einen Sachverhalt aufzuklären oder einen Vorgang zu analysieren.

Das, was man am ehesten von Bloggern mitbekommt, deutet da auf Anderes hin. Sonys Kopierschutz sei mal exemplarisch genannt. In den USA waren da auch noch mehr Fälle dabei, die von Bloggern “aufgedeckt” wurden.

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