Letztes Wochenende war mein einziges Wochenende in Walldorf. Und da Walldorf nun nicht grade die Stadt mit dem besten Nachleben oder den meisten Sehenswürdigkeiten ist, zog es mich aus Walldorf raus – nach Heidelberg. Samstag stand ich also schon um 9 Uhr auf und machte mich, nach einem ausgiebigen Frühstück, auf den Weg zum Bahnhof. Sehr zum erstaunen des Hotel-Portiers, den ich nach dem Weg zum Bahnhof fragte, wollte ich zum Bahnhof laufen – und kein Taxi nehmen. Das Wetter war zugegebenermaßen mit Schnee nicht grade das beste Laufwetter, aber ich wollte mir die 5 Euro sparen und fand 20 Minuten auch nicht so schrecklich. Insbesondere auch weil ich ja den ganzen Tag durch Heidelberg laufen wollte, auf die paar Minuten sollte es also auch nicht ankommen. Also stapfte ich durch den Schnee los…
40 Minuten und 3,30 Euro später kam ich in Heidelberg am Hauptbahnhof an. Direkt vor dem Hauptbahnbof ist – sehr zu meinem Glück – eine Touristeninformation, so dass ich mir dort einen Stadtplan angucken konnte und mir den Weg zur Altstadt und zum Schloß raussuchen konnte. Diesen lief ich dann entlang – übrigens bei leicht besserem Wetter: Der Schnee war in Heidelberg nicht angekommen. Mein Plan für den Tag war klar: Sportschuhe, eine kurze Sport- bzw. Badehose sowie Badelatschen kaufen und Heidelberg sehen. Danach wollte ich dann im Hotel den Wellnessbereich mit der Sauna, dem Whirlpool und dem Fitnessraum nutzen und damit meine frisch gekauften Sportsachen einweihen. Die Umsetzung des Plans erwies sich als schwerer als ich dachte. Denn wo die Altstadt war wußte ich – aber war da auch die Einkaufsgegend? Das ich das gar nicht in Erfahrung gebracht hatte, ist mir leider erst auf dem Weg aufgefallen. Als ich dann aber der Altstadt immer näher kam und sich die Anzahl der Geschäfte immer weiter steigerte löste sich die Angst. Ich musste jetzt nurnoch ein Geschäft finden, das meine Wunschartikel führte. Auf der Suche lief ich zwar in einige falsche Einkaufspassagen oder Straßen, fand dann aber doch recht schnell einen Kaufhof. Dort wurde ich auch fündig und bin seitdem stolzer Besitzer einer schwarzen Nike-Hose (kurz), zweier Badelatschen und zweier Rebook-Sportschuhe. Alles zusammen noch recht bezahlbar.
Nachdem der Teil also abgehakt war, ging es weiter auf die Altstadttour. Es scheint sogar eine offizielle solche zu geben, jedenfalls fand ich am Eingang der Altstadt einen kleinen Stadtplan mit etwas über 20 markierten Plätzen und deren Namen. Dabei waren Brunnen, Straßen, Statuen, Denkmäler etc. Leider waren diese nicht in eine wirklich intuitiv erkennbare Reihenfolge gebracht, also bin ich einfach im Wesentlichen die Hauptstraße langgegangen und hab in die Seitenstraßen geguckt: Wenn eine Straße interessant aussah, bin ich dort rein, sonst bin ich halt zur nächsten weiter. So habe ich – fand ich – einen guten Eindruck gewonnen. Ich kam an einigen Uni-Gebäuden vorbei, an einigen Kirchen und Denkmälern und kam vor allem meinem großen Ziel – dem Schloss – immer näher.
Vor dem Schloss dann aber erstmal der Horror:303 Stufen musste ich hoch. Steile Stufen. Und ich war schon recht fertig… Aber der Ausblick hat sich gelohnt. Das Schloß ist auf jeden Fall einen Besuch wert, von dort kann man über die ganze Altstadt gucken – ich konnte meinen Pfad sehr gut nachvollziehen, weil ich fast überall markante Punkte sah; Kirchen, Plätze oder große Gebäude z.B.
Insgesamt war der Besuch in Heidelberg auf jeden Fall gelungen. Der Rest des Wochenendes war dagegen eher mau. Als ich wieder im Hotel war, musste ich feststellen, dass der gesamte Wellnessbereich (also die Sauna, der Whirlpool und der Fitnessraum) abgesperrt worden waren – Malerarbeiten. Das Hotel-eigene WLAN, über das ich hier auch grade blogge, war auch ausgefallen. Also habe ich den Rest des Samstags und den Sonntag lesend, spielend und TV guckend verbracht. Nicht wirklich spannend…
Montag war dann das WLAN wieder da (wenn auch erstmal nur für ne Stunde, danach war es wieder tot, erst seit Dienstag geht es wieder kontinuierlich) und der Wellnessbereich wieder offen, so dass ich meine Sport- und Badesachen jetzt schon eingeweiht habe. In Bangalore gibt es auf dem Campus auch ein Fitnessstudio, das ich mir auf jeden Fall auch mal angucken werde. Ich habe nämlich bei meinen beiden Besuchen hier im Hotel festgestellt, dass ich nicht mehr wirklich fit bin. Ein wenig mehr Kondition würde mir schon nicht schaden und ein Fitnessstudio ist da ja sehr hilfreich.