Spa-Aufenthalt

Gestern war ein Ausruhtag angesagt. Es ging mit dem ganzen Team vor die Stadtgrenzen von Bangalore, in Richtung Golden Palms Spa. Um punektlich 8:30 ging es los. Indisches “puenktlich”, also fuhr der Bus um zwanzig nach 9 los. Als ich “8:30 sharp” in der Mail las, war ich ja noch ueberzeugt, dass das vermutlich wirklich 8:30 plus ein paar Minuten wuerde, so dass ich um 8:35 fragen ging, warum alle noch arbeiteten. Ich muss mich an die indische Puenktlichkeit halt noch was gewoehnen.

In der Spa (schreibt man das so?) angekommen ging es gleich zu den Sportanlagen. Eigentlich sollte Cricket gespielt werden, aber der Platz war grade belegt. Also ging es erstmal an Tennis, Tischtennis und Squash, womit wir uns die Zeit bis zum Mittagessen vertrieben haben. Danach hatten wir uns das Mittagessen auch richtig verdient, Tennis in der prallen indischen Mittagssonne ist sehr schweisstreibend, vor allem wenn man, wie ich, gleich danach Squash spielt sorgt das fuer sehr viel Geschafftheit danach.

Das Mittagessen war sehr gut. Es gab ein Buffet mit indischen Speisen, dazu eine kleine Salatbar und jede Menge Brot. Leider durch die Bank Weissbrot, aber immerhin nicht nur Toastbrot sondern kleine Broetchen und Maisbrot, was auch sehr lecker war. Dann habe ich noch Spinatbrot und Weissbrot mit Gewuerzen drin entdeckt, plus Hamburgerbroetchen. Mein Menue begann mit einer typisch indischen Vorspeise, deren Namen ist leider vergessen habe. Sie bestand aus Broten, die aussahen wie Cracker. Darauf wurden Kartoffelstueckchen, Tomatenstueckchen, Sauce, Gewuerze und Kaese aufgestapelt, aehnlich wie bei Bruschetta nur mit viel mehr Variation. Sehr lecker. Ich muss nochmal nachfragen, wie der genaue Namen davon ist, das gibt es angeblich in jedem Restaurant, nur da halt nicht selbstbelegt. Nach den Broten bin ich dann das Buffet abgegangen und habe gebratene Zucchini in Sahnesauce, Huehnchen in Senfsauce, Paneer Tikka (Paneer ist eine Art Huettenkaese), chinesische Nudel und noch ein paar Gerichte gegessen. Alles sehr lecker, selbst der Paneer Tikka war nicht zu scharf, so dass ich ihn diesmal sehr gut essen konnte. Beim zweiten Gang zum Buffet ging es fuer mich an die Nudelbar, die der Hoehepunkt des Essens wurde. Ein och stand dort bereit und hat nach Wunsch frisch die Sauce gemacht. Er hatte Tomatensauce, eine Art Creme Fraiche sowie alle wichtigen Nudelsaucenzutaten in mehr oder weniger kleinen Schuesseln dort stehen und hat die Sauce dann nach den Wuenschen des Gastes zusammengestellt. Ich habe eine Tomatensauce mit ein wenig Creme Fraiche, Basilikum, Oregano und Knoblauch zu meinen Farfalle gegessen. Sehr lecker. Zum Nachtisch gab es Schokokuchen und danach Mangocreme mit Sahne. eigentlich bin ich kein grosser Mangofan, aber diese Creme war sehr lecker.

Nach dem Essen haben wir einige Zeit Scharade gespielt, wobei wir Filmtitel genommen haben und sie nicht aufgeschrieben haben, sondern den Darstellern jeweils gesagt haben. Danach wurde es fuer mich interessant: Es ging zum Cricket. Ich habe noch nie Cricket gespielt, kenne eigentlich keine Regel und habe alles, was ich daruebr bis gestern wusste, aus dem Fernsehen gelernt, wo ich mal 20 Minuten Cricket verfolgt habe und versucht habe, den Sport zu verstehen. Gestern habe ich es dann das erste mal gespielt. Wir wurden in vier Teams geteilt und mein Team sollte am zweiten Spiel teilnehmen. Das hatte den Vorteil, dass ich mir waehrend des ersten Spiels erklaeren lassen konnte, was man als Spieler wann machen sollte und worum es ueberhaupt geht. Fuer die, die zu faul sind, sich die Erklaerung bei Wikipedia durchzulesen, hier die Kurzfassung:

Cricket ist wie Baseball mit nur 2 Bases. Ein Mitglied des Teams A, der sogenannte Bowler, bowlt den Ball Richtung eines Mitglieds des Teams B. Dieser versucht, den Ball mit einem Schlaeger wegzuschlagen. Wenn er das nicht schafft, ist das aber im Gegensatz zum Baseball nicht schlimm, sofern der Ball nicht eine der drei Stangen hinter dem Schlaeger trifft – dann ist der Schlaeger naemlich raus. Wenn er den Ball trifft, gelten im Prinzip aehnliche Regeln wie beim Baseball. Wenn der Ball gefangen wird, bevor er den Boden beruehrt, ist der Schlaeger raus. Wenn der Ball eine bestimmte Grenze uebertrifft gibt es 4 oder 6 Punkte (wobei ich nicht genau weiss, wann es vier oder 6 gibt), sonst gibt es fuer jedes erreichen einer Base einen Punkt, wobei es nur zwei gibt, es wird also hin- und hergelaufen. Wenn der Ball aufgesammelt wurde wird er zur Base geworfen und wer nicht bei einer Base steht, wenn der Ball dort gefangen wird, ist raus. Es laufen dabei immer zwei Leute, einer ist der Schlaeger, der andere steht beim Werfer. Was ich noch nicht verstanden habe ist, wann das Spiel vorbei ist. Aber das finge ich schon auch noch raus.

Als mein Team dann dran war, habe ich mir gleich einen Schlaeger geschnappt – wenn ich schon mal Cricket spiele, will ich auch nach dem Ball schlagen. Das ging sogar ueberraschend gut. Ich habe einige Male 4 und 6 Punkte geholt und habe selten voellig daneben gehauen. Als dann die Teams getauscht haben und wir mti Werfen dran waren, war ich unser zweiter Werfer. Dadrin war ich deutlich schlechter als im Schlagen, aber auch nicht voellig grottig. Jedenfalls wurde mir nachher bescheinigt, dass ich mich fuer mein erstes Cricket-Spiel ziemlich gut geschlagen haette.

Nach dem Cricket ging es in den Pool. Dort haben wir erst eine Art Wasserball gespielt, wobei die beiden Leitern in den Pool die Tore darstellten un der Ball dort nicht reingeworfen werden durfte, sondern gelegt werden musste. Danach haben wir noch eine Runde Volleyball im Wasser versucht, was ziemlich gescheitert ist, weil man dafuer im Wasser einfach zu langsam ist.

Als letztes haben wir danach Kaffee mit Keksen zu uns genommen und sind dann nach Hause gefahren worden, was dank des Bangalorer Verkehrs anderthalb Stunden gedauert hat. Dabei haben wir mit unserem Tata Indica einige Male Strecken benutzt, fuer die ich eher einen Hummer vorgeschlagen haette und dabei natuerlich prompt aufgesetzt. Insgesamt war es trotzdem mal entspannend, nur zu dritt in solch einem Wagen zu sitzen, womit man sich recht breit machen konnte.

Als ich um 8 zu Hause angekommen bin tat mir wirklich alles weh. Ich hatte ja auch 6 Stunden Sport hinter mir, was trotz meiner Fitnessstduio-Aufenthalte deutlich mehr ist, als ich ueberlicherweise mache. Deswegen konnte ich auch gegen 10 schon sehr gut schlafen. Heute habe ich natuerlich wieder sehr starken Muskelkater, grade in den Beinen, aber das war ja zu erwarten…

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