24C3

So, ich bin auf dem 24C3 und habe schon die ersten beiden Vorträge angeguckt.

Der erste war die Eröffnung die Tim Pritlove gemacht hat. Da wurde dann auch gesagt, was hier im Gebäude wo ist. Sehr praktisch, denn auch wenn das BCC recht klein ist sind dort doch einige interessante Ecken und alles ist gut versteckt.

Der zweite Vortrag war “The Role of Brilliant Deviants in the Liberalization of Society“, ein interessanter Vortrag von einer New Yorker Soziologin über Geeks und ihr Verhältnis zum Rest der Welt.

Jetzt sitze ich in “Der Bundestrojaner“, was bestimmt lustig wird. Constanze hat den Bundestrojaner nochmal mitgebracht. Das letzte Mal, danach geht er in ein Museum… Auch geil: “Bundestrojaner my ASS” auf dem Shirt von Andreas Bogk.

Computerspiele und ihre Auswirkungen

Schon der zweite Beitrag in Folge, der nichts mit Indien zu tun hat… Aber mein Indienaufenthalt geht ja auch dem Ende entgegen.

Vor ein paar Tagen gab es in Emsdetten einen Amoklauf eines ehemaligen Schülers in seiner Schule. Dabei wurden viele Menschen verletzt und der Amokläufer getötet. Aber über den Amoklauf als solches haben schon genug Zeitungen berichtet, bis ins letzte Detail. Hier soll es um die auf den Amoklauf folgenden Reaktionen gehen. Wie nicht anders zu erwarten folgten diese fast sofort wieder dem gleichen Muster wie immer. “Killerspiele” werden verantwortlich gemacht. Dabei tun sich immer wieder die gleichen Menschen hervor, allen voran Christian Pfeiffer. In seiner Tätigkeit als Chef des Kriminologischen Forschungsinstitutes Niedersachsen hat er schon verschiedene Captain-Obvious-Awards eingeheimst. Eine seiner letzte bahnbrechende Erkenntnisse war zum Beispiel: In Kinderzimmern, in denen Fernseher und Computer oder Spielekonsolen stehen, wird mehr Gebrauch von derartigen Geräten gemacht. Aber natürlich stehen auch viele Politiker seinen Forderungen nach dem Verbot von gewaltverherrlichenden Spielen in nichts nach. Dazu habe ich diverse Gedanken:

Erstens: Gewaltverherrlichende Spiele sind schon lange nicht mehr frei verkäuflich. Sie werden indiziert und sind danach nur noch ab 18 zu erwerben, dürfen nicht mehr beworben werden und nicht offen ausgestellt werden. Das (natürlich unbelegte) Argument, dass sie sich negativ auf die Entwicklung von Kindern auswirken zieht also nicht. Insbesondere zieht aber das Argument nicht, dass daran ein Komplettverbot irgendetwas ändern würde – die Jugendlichen kommen schon jetzt nicht legal an diese Spiele. Zusätzlich gibt es die USK, die Spiele bewertet und dann ihr Logo auf die Spiele druckt. Dieses Logo besagt, ab wann die Spiele verkauft werden dürfen. Im Prinzip ist das die 1:1-Umsetzung des gleichen Systems, wie es schon bei Kinofilmen existiert.

Zweitens: Woher kommt die Sicherheit, dass Computerspiele an irgendwas schuld sind? Es gibt meines Wissens nach keine einzige Studie, die einen kausalen Zusammenhang nachweist. Es gibt einige Studien, die einen Zusammenhang nachweisen, aber über die Kausalität gibt es keine Studien. Die Studien sind also ähnlich hilfreich bei der Entscheidungsfindung bezüglich eines Verbots wie eine Studie, die nachweist, dass 100% aller Attentäter in den letzten 48 Stunden vor dem Amoklauf geschlafen haben. Denn ist es nicht viel logischer anzunehmen, dass ein Mensch, der offensichtlich Gewalt gut heißt sich natürlich auch eine Freizeitbeschäftigung sucht, die zu dieser Neigung passen? Diese Frage hat bisher niemand beantwortet. Diese Frage wird meist nicht gestellt. Es wird als Allgemeinwissen hingestellt, dass dem so ist:

[Die Spiele] animieren Jugendliche, andere Menschen zu töten.

(Stoiber)

Wir wissen, dass Killer- und Folterspiele Nachahmungstaten anregen.

(Zeit-Autor Jörg Lau)

Diese Spiele verändern den Bezug Jugendlicher zur Realität grundlegend. Ihre Realität wird die Videowelt.

(Wolfgang Speck, Chef der Gewerkschaft der Polizei)

Belegt wird die Aussage nie.

Das spricht sich aber scheinbar so langsam auch bei den traditionellen Medien herum. Die Zeit hat auch eine kritische Erwiederung auf den oben zitierten Artikel gedruckt. Die Tagesschau meldet sich auch kritisch zu Wort:

Doch dass der Konsum von Gewaltdarstellungen eine direkte Auswirkung auf das Verhalten des Betrachters oder Spielers habe, ist keineswegs belegt. Im Gegenteil: Empirische Nachweise für diese “monokausalen und linearen Zusammenhänge” gebe es in der Forschung nicht, sagt Medienwissenschaftler Achim Hackenberg von der Freien Universität Berlin.

Und es gibt mehr Beispiele. Auch in der Politik. Und das macht mir Hoffnung. Vielleicht spricht sich das eines Tages soweit herum, dass die Verbotsforderungen auch in der Allgemeinheit als das angesehen werden, was sie sind: Unqualifiziertes Gesabbel…

Die NPD, ihr Verbot und die Demokratie

Nach einiger Zeit mal wieder ein Eintrag, der nichts mit Indien zu tun hat.

In den letzten Wochen und Monaten ist das Thema Rechtsextremismus wieder prominent in der Presse vertreten. Insbesondere die NPD wurde nach ihren Wahlerfolgen wieder verstärkt thematisiert. Aber anstatt sich mit den Gründen für ihren Erfolg auseinanderzusetzen, wird ihr Verbot gefordert. Die NPD wird als das Problem dargestellt, nicht der Rechtsextremismus. Das finde ich sehr gefährlich.

Laut einer aktuellen Studie vertreten 25% der Deutschen rechtsextreme Standpunkte. 15% der Deutschen halten einen Führer für eine gut Idee. Das ist ein viel größeres Problem als die NPD. Vor allem ist dieses Problem die Ursache für den Erfolg der NPD. Und deswegen bin ich der Meinung, dass man dieses Problem angehen muss – und dabei hilft ein NPD-Verbot nicht.

Warum? Ein Verbot spielt der NPD in die Hände, sie kann sich weiter als Opfer der demokratischen Parteien darstellen. Sie wird behaupten, dass sich die demokratischen Parteien nicht gegen ihre Ideologie verteidigen können. Dass die NPD-Lösungen nicht mit Argumenten angreifbar seien.

Und was soll man ihnen entgegnen? Eine öffentliche Beschäftigung mit der Schwachsinnigkeit dieser “Lösungen” findet ja nicht statt. Wer nicht über die nötigen Hintergrundinformationen und die nötigen Statistiken verfügt, für den sehen diese Lösungen einfach aus und einfache Lösungen sind immer gut. Dass sie nicht funktionieren liegt an nicht-trivialen Zusammenhängen. Diese einfach verständlich darzustellen ist möglich – es muss nur jemand tun. Und zwar öffentlich. So dass es jeder Bürger verstehen kann.

Das Parteiprogramm der NPD ist nur 14 Seiten lang. Warum gibt es keine Ausarbeitungen dazu bei den etablierten Parteien, wo die Forderungen genau diskutiert werden? Warum gibt es keine kurzen Ãœbersichten über die wichtigsten Forderungen der NPD (und anderer rechtsextremer Parteien) und den Gründen, warum diese oder jene Forderung Quatsch ist? Warum gibt es kein kleines Info-Heftchen, dass ein paar Wahlkampfhelfer der etablierten Parteien – gerne auch gemeinsam! – in der Nähe von NPD-Ständen, DVU-Ständen oder bei sonstigen Wahlkampfveranstaltungen der rechtsextremen Parteien verteilen?

Das kostet natürlich mehr Anstrengung als ein Verbot zu fordern. Aber dafür löst es das Problem. Denn wenn jeder Bürger versteht, warum die NPD-Lösungen nicht funktionieren, dann wird sie auch (fast) niemand wählen. Natürlich gibt es dann einzelne, die das nicht einsehen wollen, aber das sind dann wirklich einzelne. Einzelne sind keine Gefahr für eine Demokratie.

Es gibt aber noch einen zweiten Punkt, der zu beachten ist. Denn sicherlich sind auch einige Teile der NPD-Wählerschaft gar keine Rechtsextreme sondern Protestwähler, die mit den Forderungen der NPD und ähnlicher Parteien gar nichts am Hut haben. Wähler, die sich von den übrigen Parteien nur deswegen abgewendet haben weil sie sich ignoriert fühlen. Die dadurch den Glauben an die Demokratie verloren haben. Da finden sich auch die oben genannten 15% die einen Führer wollen wieder. Auch diese Menschen muss man für die Demokratie zu begeistern versuchen. Und auch bei diesen Menschen bin ich überzeugt, dass das geht. Der wichtigste Punkt hier ist endlich zu zeigen, dass Demokratie funktioniert. Dass bei uns in Deutschland wirklich das Volk regiert und nicht “die da oben”. Dazu gehört insbesondere: Keine Arroganz gegenüber dem Volk. Offen mit den Menschen diskutieren. Seine Entscheidungen begründen. Und auch Entscheidungen zurücknehmen, wenn die Menschen sie nicht wollen. Es kann nicht sein, dass eine Regierung, deren Politik ihre Umfragewerte hat einbrechen lassen, sich mit “wir müssen unsere Politik besser erklären” rausredet – und dann auch noch genau so weitermacht. Natürlich kann es sein, dass Entscheidungen richtig aber unpopulär sind. Dann muss man das aber ändern. Dann muss man klar machen warum sie richtig sind. Und dann müssen sie funktionieren. Entscheidungen, bei denen ein großer Teil der Bevölkerung klar der Meinung ist, dass sie nicht richtig sind, müssen dann auch zurückgenommen werden. Sie dürfen eigentlich gar nicht getroffen werden. Demokratie ist keine Politik von 20% gegen 80% der Bevölkerung.

Wenn das umgesetzt wurde bin ich überzeugt, dass sich daraus wieder eine Zufriedenheit der Bevölkerung mit der Politik und den Parteien ergibt. Die NPD und – und das ist wichtig – ähnliche Parteien werden an den Rand gedrängt, ihre “Lösungen” allgemein als Quatsch abgetan. Die demokratischen Parteien werden wieder Stimmen gewinnen. Und die Politikverdrossenheit wird zurückgehen. Und dann braucht man auch kein NPD-Verbot mehr. Warum eine Partei verbieten, die sowieso nur wenige Tausend Wähler bekommt? Sie ist für niemanden, insbesondere nicht für die Demokratie, eine Gefahr.

Delhi

Letztes Wochenende waren wir in Delhi. Freitag ging es los, Sonntag zurück. Donnerstag ist uns aufgefallen, dass wir ja noch zum Flughafen kommen müssen. Unser Flug ging um 2:35, also mitten in der Nacht. Das führte dazu, dass Rickschas eine schlechte Idee waren – die kriegt man um die Zeit nicht mehr unbedingt. Also habe ich in letzter Minute im Büro noch ein Auto organisiert, dass uns dann um 1 Uhr für 600 Rps zum Flughafen fahren sollte. Zum Vergleich: Mit der Rickscha kostet die Strecke weniger als 50 Rps. Der Wagen kam dann auch mehr als pünktlich. Aus der Bestellung (1 Uhr) wurde in der Mail vom Transport Desk zu der Firma mit den Autos schon 12:30 und beim Fahrer kam dann 11:30 an. So stand er dann auch für seine Zeit pünktlich, für uns viel zu früh vor der Tür und musste dann erstmal noch warten. Wir hatten nämlich noch nicht gepackt und was sollten wir auch so früh am Flughafen? Um kurz nach 1 ging es dann aber los.

Am Flughafen bewiesen wir dann mal wieder meine These, dass Flughafensicherheit reine Show ist. In Indien wird das Gepäck beim betreten des Flughafens durchleuchtet und dann versiegelt. Das ist jedenfalls die Idee. Die Versiegelung ist aber eher ein Witz. Bei meinem Rucksack wurde bisher immer nur eine von drei Taschen versiegelt. Bei meiner Sporttasche, die ich inzwischen habe, wurde auch meist so schlecht versiegelt, dass ich sie noch gut öffnen konnte. Außerdem darf man auch hier nichts flüssiges ins Handgepäck nehmen. Als wir schon durch die Durchleuchtung gegangen waren und beim Einchecken standen ist Fabian dann eingefallen, dass er ja noch Handcreme im Rucksack hatte. Also hat er die da raus genommen und vor den Augen der Leute beim Check-In in die angeblich versiegelte Tasche gepackt. Keiner hat was gesagt…

Danach ging es dann aber problemlos in den Flieger, wo ich sehr schnell eingeschlafen bin. Bei der Zwischenlandung in Hyderabad bin ich nochmal aufgewacht, sonst habe ich den Flug fast komplett verschlafen.

In Delhi angekommen haben wir uns dann auf zwei Taxis verteilt und sind zu unserem Hotel gefahren. Als wir das Hotel aber gesehen haben, haben wir uns spontan entschieden, ein anderes Hotel zu nehmen. Die Zimmer waren alles andere als toll, sie waren klein, dreckig und insgesamt in keinem guten Zustand. Auf der Fahrt sind wir aber an einigen Hotels vorbeigekommen die von außen deutlich besser aussahen, also gingen wir zu denen und klapperten sie ab. Die ersten waren auch nicht wirklich gut, aber das dritte oder vierte sah recht gut aus und war auch bezahlbar. Da nahmen wir uns dann also zwei Zimmer und legten uns erstmal nochmal schlafen.

Mittags standen wir dann auf und gingen erstmal Frühstücken. Mit der Fahrradrickscha fuhren wir ein paar Minuten zum Restaurant und machten dabei einen dicken Fehler – wir hatten nicht über den Preis gesprochen. Die Fahrer verlangten dann erst 15 Rupien pro Rickscha. Dann 30. Dann 50. Zum Vergleich: In Bangalore hätten wir ein Problem gehabt einen Fahrer zu finden, der die Strecke überhaupt gefahren wäre – weil sie zu kurz war. Ich drückte meinem Fahrer dann schon überhöhte 15 Rps in die Hand und bin einfach gegangen, die anderen machten das ähnlich. Das Frühstück war aber in Ordnung und dabei hatten wir etwas Zeit, den Tag zu planen. Die Planung ging aber voll in die Hose. Dazu muss man erklären: Delhis Rickschafahrer sind durch die Bank Abzocker der übelsten Sorte. Was noch dazukommt: Es gibt nicht sehr viele. Sie verlangen also Preise völlig jenseits von Gut und Böse im Wissen, dass man da 10 Minuten dumm rumsteht, wenn man die Preise nicht zahlt. Ich stand das erste Mal wirklich lange an einer gut befahrenen Straße, ohne dass eine leer Rickscha vorbeikam… Diese Abzocke ging aber auch außerhalb der Rickschas weiter. In den Reisebüros wird man genauso abgezockt. Auch in den staatlichen. Und von Straßenhändlern auch. Eigentlich überall. Es hat mich am ersten Tag sehr genervt. Wir wollten dann erst ein bisschen rumfahren. Daraus wurde nichts, weil unser Rickschafahrer uns zu einem Reisebüro gefahren hat. Da sollten wir übel abgezockt werden. Also wieder raus. Dann wollten wir mit einer Rickscha zu nem anderen Reisebüro, was laut Reiseführer ok sei. Da hat uns der Fahrer natürlich nicht hingefahren, sondern woanders hin. Wir haben es dann erstmal aufgegeben und uns am Connaught Place, einem großen Kreisverkehr in der Stadtmitte, getroffen. Da war auch ein Levi’s-Laden und wir hatten gehört, dass das hier angeblich spottbillig sei. Die Preise waren aber natürlich auf die Rupie die gleichen wie in Bangalore. Trotzdem sind wir kurz shoppen gegangen und wollten danach dann zu einer Touristeninformation, die laut Reiseführer gut sein sollte. Auf dem Weg dahin haben uns aber natürlich wieder Leute abgefangen und woanders hingeschickt, wo wir mal wieder abgezockt werden sollten – obwohl das Reisebüro im Reiseführer als gut stand. Den Reiseführer kann man also auch vergessen. Danach sind wir zu Fuß zum India Gate. Auf dem Weg sind wir beim Göthe-Institut vorbeigekommen, wo wir uns einen Kuchen in der Cafeteria geholt haben. Am India Gate hatten wir aber, wie irgendwie am ganzen Tag, auch Pech. Der indische Präsident hatte da einen Auftritt, weswegen es recht großflächig abgesperrt war. Zum Abschluss des Tages sind wir noch zum Red Fort gefahren und haben uns da eine Licht-Show angeguckt, die die Geschichte von Delhi erläutert hat.

Am nächsten Tag haben wir uns einige Sehenswürdigkeiten angeguckt. Aber der Tag fing gleich wieder mit Abzocke an. Wir wollten zwei Rickschas für den kompletten Tag haben. Darüber mussten wir 20 Minuten mit zwei Rickschafahrern diskutieren, weil die immer wieder ihre Angebote geändert haben. Kaum hatten wir einen akzeptablen Preis ausgehandelt ging der Preis plötzlich wieder hoch. Irgendwann hatten wir dann aber doch einen Preis ausgehandelt und sind losgefahren. Kaum waren wir losgefahren ging das schon wieder los. Ob wir nicht ein Taxi haben wollten, das wäre doch kaum teurer… “Nein.” “Aber es ist kaum teurer” “Egal, wir wollen keins” “Nur 1000 Rps” (statt 800 für die Rickschas). “Nein.” So ging das immer weiter. Dann kamen wir am Taxistand vorbei und die Rickschas hielten da einfach an. Da hatten wir dann keine Lust mehr. Wir stiegen aus und gingen zu einem Taxi. Sofort liefen uns die beiden Rickschafahrer hinterher und wollten uns zu “ihren” Taxis lotsen. Jedes Taxi, in das die beiden uns lotsen wollten, mieden wir und nahmen uns dann eins, dass uns für 700 Rps den ganzen Tag rumfahren wollte. Die beiden Rickschafahrer wollten daraufhin natürlich von uns Geld für die Strecke bis zum Taxistand, was wir natürlich nicht bezahlten. Mit dem Taxifahrer ging dann aber endlich alles glatt. Wir fuhren erst zum India Gate und von da zum National Museum. Da kamen wir alle als Studenten rein – für je eine Rupie. Normalpreis für Ausländer: 200 Rupien. Das Museum war nicht so besonders spannend, aber schon ok. Danach ging es zu einem Grab, dass vom gleichen Architekten gebaut worden war wie das Taj Mahal. Da habe ich das erste Mal meine Registrierung benutzen können und kam für den Preis für Inder rein. Das Grab war schon ziemlich beeindruckend, die ganze Anlage drumherum auch. Danach ging es zu einem großen “Spirituellen Zentrum”, was grade erst eröffnet wurde. Sehr schön gemacht, sehr beeindruckend. Dort sahen wir auch eine Licht-und-Wasser-Show, die ziemlich cool war. Außerdem gab es da für uns was zu essen. Ich hab mir Samosas geschnappt, die es da für 5 Rupien pro Stück gab. Als Abschluss des Tages ging es dann ins TGI Friday’s, ein amerikanisches Restaurant, wo wir leckere Burger aßen. Sie waren allerdings erst im zweiten Anlauf lecker, im ersten war das Fleisch fast ungebraten, so dass wir sie wieder zurückgingen ließen.

Am nächsten Morgen ging es früh los nach Agra zum Taj Mahal. Also hieß es erstmal viel Auto-fahren. Von Delhi nach Agra sind nämlich 200 km, was in Indien eine gute Strecke ist. Nach 5 Stunden waren wir dann am Taj Mahal angekommen. Dort gesellte sich ein Führer zu uns, der uns dann das Taj Mahal zeigte. Er war aber nicht so wirklich vertrauenswürdig, vor allem nach der ganzen Abzocke der letzten Tage. Er wollte z.B. unsere 750 Rupien Eintritt haben und die Karten für uns besorgen, obwohl es gar keine Schlange gab. Also haben wir das alles selbst gemacht und so ging dann auch alles gut. Das Taj Mahal selbst war beeindruckend, aber viel zu erzählen gibt es da nicht…

Vom Taj Mahal ging es gleich wieder zum Flughafen in Delhi, wo wir wieder in einen Flieger stiegen, dessen Flug ich komplett verschlief. Ich bin wieder nur in Hyderabad aufgewacht als wir etwas unsaft aufgesetzt sind, sonst habe ich vom Flug nichts mitbekommen. Um 2:15 Uhr morgens waren wir dann wieder im Guesthouse, wo ich noch 4 Stunden schlief und dann wieder zur Arbeit fuhr.

Kanyakumari

Hier der zweite Teil der Erzählung vom vorletzen Wochenende. Der erste Teil drehte sich um die Anreise und Kovalam, jetzt gehts mit der Abreise nach Kanyakumari weiter.

Unser Bus kam einige Minuten früher als gedacht und weil sich inzwischen wohl rumgesprochen hatte, wo wir hin wollten, sagte uns jeder anwesende Inder, dass das unser Bus war. Wir gingen also rein und fanden einen völlig leeren Bus vor. Nachdem wir uns gesetzt hatten, hieß es erstmal warten. Der Bus fuhr nämlich erst 15 Minuten später ab und verspätete sich dann auch noch. Er blieb aber immerhin recht leer. Der Kassierer kam nach ein paar Minuten Fahrt vorbei und kassierte von jedem den Fahrpreis. Genau weiß ich ihn nicht mehr, aber es waren um dir 40 Rps, also rund 65 Cent. Für 80 Kilomenter. Kein schlechter Preis… Aber dafür muss man sich halt mit dem Bus rumschlagen… Der war nämlich alles andere als bequem. Erst saß ich noch mit gut Beinfreiheit hinten am Ende vom Gang. Bald wurde der Bus aber immer voller. Neben mir waren die Taschen von zwei von uns und einem Inder gestapelt, so dass ich immerhin von dort nicht eingequetscht wurde. Das änderte sich aber, als sich jemand beim Kassierer beschwerte. Der wiederum beschwerte sich dann bei mir und wollte, dass ich meine Taschen irgendwo weit vorne im Bus verstaue. Witzbold. Ich werde sicherlich Taschen mit Inhalt teilweise im Wert vom Jahresverdienst einiger Mitreisender allein weit vorne im Bus lassen, wo ich nicht mal sehe, wenn die jemand mitnimmt. Das habe ich ihm auch klar zu machen versucht, aber er hat es völlig ignoriert. Im Endeffekt musste ich dann die Taschen auf den Boden legen (was dazu geführt hat, dass der Inhalt völlig durchgeweicht ist. Mein Pass hat jetzt Wasserflecken…) und mich da hin quetschen. Natürlich passte ich da nicht hin, aber das ist in den Bussen völlig normal, mein Platz davor war der einzige, an den ein normal-großer Europäer passt – außer in der Breite, da passen nicht mal die eher schmächtigen Inder auf einen Platz…

Irgendwann waren wir dann aber endlich in Kanyakumari angekommen und suchten unser Hotel. Dank einer Straßenkarte und einigen Indern, die uns sagten wo genau wir wären, haben wir es auch recht schnell gefunden – und wären fast gleich wieder raus gegangen. Der Inder an der Rezeption genehmigte sich erstmal einen kräftigen Schluck aus einer Flasche, die dem Aussehen nach mit Rum oder Whiskey gefüllt war und führte uns dann in ein alles andere als wirklich sauberes Zimmer. Noch dazu hielt es die katholische Kirche nebenan für nötig, die Umgebung mit lauter Musik aus Lautsprechern zu quälen. Also lehnten wir ab und gingen weiter auf die Suche. Im Reiseführer lasen wir über ein Hotel, das relativ günstig sein sollte und grade renoviert worden war. Das fanden wir zwar nicht, aber dafür ein anderes Hotel, was zumindest von außen sehr gut aussah. Die Zimmer sollten etwas über 600 Rps pro Nacht kosten – und sahen sehr gut aus. Also blieben wir in dem Hotel. Am Abend machten wir nicht mehr viel, wir gingen nur noch einmal eine kleine Tour durch die Stadt machen, aber viel sahen wir dabei nicht.

Am nächsten Morgen konnten wir endlich wieder warm duschen – warmes Wasser gab es in Kovalam nämlich nicht. Die Dusche war herrlich, sogar besser als im Guesthouse. So erfrischt bestellten wir uns Essen aufs Zimmer – und waren doch sehr überrascht, als es ankam. Es war nämlich in Zeitungspapier eingepackt… Trotzdem war es aber lecker. Da wir darauf recht lang warten mussten und auch erstmal richtig ausgeschlafen haben, war es aber nach dem Frühstück schon recht spät. Der Plan für den Tag sah den Besuch des Tempels und der Statue vor der Küste vor, danach wollten wir noch den berühmten Sonnenuntergang sehen. Also ging es auf Richtung Bootsablegestelle. Dort angekommen sahen wir die Fähre das erste Mal – es war ein Trauerspiel. Dass das Ding überhaupt noch schwamm grenzte an ein Wunder. Es war auch ziemlich überfüllt. Aber es half ja alles nichts, wir wollten die beiden Sehenswürdigkeiten ja sehen. Also sind wir aufs Boot und zum Tempel geschippert. Der war nichts besonderes, ich kenne Tempel ja nun wirklich schon zur Genüge. Die Statue war dagegen ganz interessant. Sie ist nach einem berühmten Philosophen gebaut, der auf diesem Felsen wohl mal 3 Tage lang meditiert hat. Sein Hauptwerk hat 133 Kapitel, deswegen ist die Statue 133 Fuß hoch. Unterteilt ist es in 3 Bäden, dabei ist der erste 58 Kapitel lang – deswegen ist der Sockel unter der Statue 58 Fuß hoch. Von dort sahen wir auch den südlichsten Punkt Indiens, an dem wir am Abend zuvor standen, ohne es zu wissen.

Nach der Rückkehr ging es erstmal Essen. Das Essen war ok, auch wenn ich nicht viel Hunger hatte. Danach war es schon recht spät, so dass wir uns den Sonnenuntergang angucken wollten. Für diesen ist Kanyakumari berühmt. Also nahmen wir uns ein Taxi zum Sunset Point und setzten uns dort hin. Leider war es ziemlich bewölkt, so dass wir den Sonnenuntergang nicht wirklich sehen konnten. Nachdem die Sonne definitiv untergegangen war ohne sich uns zu zeigen, machten wir uns auf den Heimweg zum Hotel. Kurz nachdem wir losgegangen waren sprachen uns drei Mädels an, ob wir ein Foto von ihnen machen könnten. Die drei, stellte sich nach dem Foto schnell heraus, waren aus Kanada bzw. England und waren in einem Dorf in der Nähe als Lehrerinnen. Wir quatschten mit den dreien auf dem Weg zum Taxi und nahmen sie dann mit in die Stadt, weil sie ohne Taxi da waren. Das war zwar im Auto etwas voll (8 Leute in nem Auto etwa mit Golf-Größe), aber die Strecke war ja auch nicht weit. Außerdem saß ich bequem vorne, wo wir zu dritt saßen (vorne war ne Sitzbank, die für 3 ausgelegt war), während sich die anderen hinten etwas eingequetscht vorkamen. In der Stadt angekommen hatten wir alle keinen besonderen Plan für den Abend, so dass wir in eine der wenigen Bars in Kanyakumari gingen und dort den Rest des Abends mit Quatschen verbrachten. Es wurde dabei immer später, so dass wir zur Zeit, zu der die Bars schließen müssen, immernoch da waren, und dann in unser Hotel umzogen. Dort schlief ich aber sofort ein, so dass ich den Rest des Abends gar nicht mehr mitbekam, aber nach den Erzählungen ging er dann auch nicht mehr sehr viel länger. Trotzdem war es nach Mitternacht, was unseren Plan für den nächsten Morgen, nämlich um halb 6 aufstehen und Sonnenaufgang gucken, zunichte machte. Als wir um halb 9 aufstanden sahen wir aber, dass daraus eh nichts geworden wäre – es regnete nämlich.

Nach einem Frühstück, wieder aus Zeitungspapier, machten wir uns auf den Weg zum Bahnhof. Wir wollten nämlich mit dem Zug nach Trivandrum zurückfahren. Wir kauften uns die Karten und stiegen dann in Erwartung einer halbwegs komfortablen zweiten Klasse in den Zug – um auf Holzbänken zu sitzen. Soviel zum Thema 2. Klasse wird schon ok sein. Aber die Fahrt war schon ok und vor allem billig. 34 Rupien hat sie gekostet.

Trivandrum erwies sich dann als ausgesprochen hässliche und langweilige Stadt. Der Reiseführer war auch nicht grade toll, auch wenn er mich erheiterte: “Hier finden sie für jeden Geschmack und Geldbeutel passende Restaurants” – so wurde das Kapitel eingeleitet, was danach nur noch billige indische Restaurants aufzählte. Im teuersten Restaurant der Liste zahlt man pro Person laut Reiseführer etwa 90 Rps. Zum Vergleich: In Bangalore zahlen wir für eine Hauptspeise meist etwa 250 Rps, mit Getränken und Vorspeise landet man meist bei mindestens 400. Nachdem wir auch vergeblich einen Coffee Day gesucht hatten, fiel uns ein, einfach mal in eins der guten Hotels zu gehen – und schnell war auch das einzige 4-Sterne-Hotel gefunden. Dort gab es ein Mittagsbuffet mit leckerem Essen für 250 Rps pro Person. Darüber machten wir uns her und fuhren dann gesättigt zum Flughafen um pünktlich wieder nach Bangalore loszufliegen.

Kovalam

Vorletztes Wochenende (ich muss mir mal wieder angewöhnen zeitnaher zu bloggen) waren wir in Kovalam und Kanyakumari. Zuerst ging es dabei für zwei Tage nach Kovalam, dann weiter nach Kanyakumari. Hier erstmal der Bericht über Kovalam.

Aber fangen wir am Anfang an. Am Freitag, Montag und Dienstag war frei, so dass wir genug Zeit für beide Orte hatten. Freitags ging es los in Richtung Trivandrum. Allerdings erst Abends. In Trivandrum angekommen namen wir uns ein Taxi nach Kovalam, was nur wenige Kilometer weiter ist. Dort angekommen ging es erstmal über den Strand zu unserem Hotel. Wir waren im White House untergekommen, was sich als recht gute Wahl herausstellte. Besonders toll waren die Zimmer nicht, aber das war bei dem Preis auch nicht zu erwarten. Sie waren aber sauber, genau wie das ganze Hotel, und die Betten waren in Ordnung. Außerdem waren wir sehr nah am Strand. Also: Gute Wahl. Da es schon spät war, passierte an diesem Abend nicht mehr viel. Wir hatten aber von Kollegen, die vorher schon da waren, schon von der German Bakery gehört, die sehr gute Käsespätzle haben sollte. Die haben wir dann fürs Abendessen aufgesucht – und das hat sich gelohnt. Die Käsespätzle waren wirklich sehr gut.

Am nächsten Morgen ging es dann wieder in die German Bakery um das dortige Frühstück zu genießen. Auch das war lecker und reichhaltig. Ich habs nicht aufgeschafft… Beim Frühstück haben wir die Aussicht genossen, wir saßen direkt mit dem Blick aufs Wasser. Danach gingen wir für den Rest des Tages an den Strand, was unser gesamter Plan für die Zeit in Kovalam war. Am Abend haben wir in einem anderen der vielen Restaurants gegessen und sind dann in die laut Reiseführer “szenigste Bar der Stadt” gegangen, die aber quasi komplett leer war. Trotzdem wars ganz nett. Der Kellner verschaffte uns auch einen Termin für eine Massage am nächsten Tag.

Am nächsten Morgen gingen wir aber erstmal ins Swiss Cafe frühstücken, was ähnlich gut wie das Frühstück in der German Bakery war. Danach gingen wir zu der Massage. Eine Stunde wurden wir hier komplett durchgeknetet – für umgerechnet nichtmal 10 Euro. Es war sehr angenehm, auch wenn wir nachher vom Öl ziemlich klebten. Aber eine Dusche und ein Gang ins Wasser änderten das recht schnell. Für den Rest des Tages ging es wieder an den Strand.

Der nächste Tag, Sonntag, war unser letzter Tag in Kovalam. Wir gingen nach einem Frühstück erstmal auf die Suche nach der Bushaltestelle für den Bus nach Kanyakumari. Die fanden wir dann nach einigem Suchen direkt vor der Einfahrt des Leela in Kovalam. Das nutzten wir, nachdem wir in Erfahrung gebracht hatten, wann der Bus fährt, aus und machten einen kleinen Spaziergang durch das Gelände des Leelas. Nicht so schön wie in Bangalore, aber durchaus nette Anlage. Aber bei den Preisen kann man das natürlich auch verlangen… Danach ging es wieder zurück an den Strand. Am frühen sollte der Bus fahren und wir wollten vorher noch was essen, deswegen war dieser Strandbesuch nicht sehr lang. Zum Abschluss gabs nochmal die Käsespätzle. Hier hatten wir richtig Glück. Als wir uns überlegten, dass wir bald los müssten, fing es leicht an zu nieseln, nachdem das Wetter vorher immer ok war. Kurz bevor wir dann im Restaurant waren, es fehlten noch 20 oder 30 Meter, fing es dann richtig an zu regnen. Das hörte nicht auf, aber es nahm nach einiger Zeit deutlich ab, so dass wir immerhin nicht völlig durchnässt wurden, als wir zum Bus nach Kanyakumari gingen…

Dasara in Mysore

Am Montag dieser Woche war hier ein Feiertag. Es war der Hoehepunkt von Dasara, der mit enier grossen Parade in Mysore vor dem Palast des Maharajas gefeiert werden sollte. Das wollten wir uns natuerlich angucken. Also bestellten wir ein Auto und machten uns um 6 Uhr auf nach Mysore. Eigentlich hatten wir mit Stau gerechnet, immerhin wurde uns vorher von Kollegen gesagt, dass es sehr voll werden wuerde. Stau gab es aber nicht und so waren wir schon frueh in Mysore. Unser Fahrer fragte uns daraufhin, ob wir noch zu Chamundi Hill wollten. Da ich mit zwei neuen Praktikanten unterwegs war, die den noch nicht kannten, haben wir zugestimmt, nachdem wir den Fahrer gefragt hatten, ob wir das noch vor der Parade schaffen wuerden. Wir wussten naemlich nicht, wann die Parade war. Die Kommunikation mit dem Fahrer gestaltete sich sehr schwer, weil er kaum Englisch sprach, aber nach einigen Minuten war klar, dass das wohl noch klappen wuerde.

Also ging es hoch zum Chamundi Hill. Dort angekommen stellten wir uns in die lange Schlange fuer den Tempel und warteten. In der Schlange standen wir geschlagene 2 Stunden… Dann waren wir aber im – meiner Meinung nach nicht besonders spektakulaeren – Tempel und auch schnell wieder raus. Inzwischen war es schon Mittag und wir hatten Hunger. Also ging es wieder in die Stadt. Auf dem Weg hielten wir bei einem Restaurant um was zu essen.

Das Essen dauerte einige Zeit, weil das Restaurant ziemlich voll war und nicht viele Kellner da waren. Gegen Ende des Essen hoerten wir schon einige Boeller und machten noch Witze darueber, dass das bestimmt das Abschlussfeuerwekr der Parade war. Wir bezahlten und fuhren zum Palast – um dort zu sehen, dass wir wohl recht gehabt hatten. Alles war vorbei, die Menschenmassen liefen schon wieder vom Palast weg und dort wurde nur noch aufgeraeumt. Super. Wir waren also umsonst nach Mysore gefahren. Unser Fahrer hatte die Diskussion am Morgen wohl doch nicht verstanden oder er wusste auch nicht, wann die Parade war. Der Palast selbst, der durchaus sehenswert ist, war natuerlich auch nicht auf, also konnten wir den auch nicht besichtigen gehen. So fuhren wir dann schon gegen 5 wieder nach Bangalore los, wo wir dann auch wieder recht frueh ankamen.

Ein Wochenende in Kerala

Letztes Wochenende ging es endlich mal wieder auf Tour. Diesmal ging es nach Kerala, einem Bundesstaat im Südwesten von Indien. Genauer ging es nach Cochin. Samstag um 6 Uhr sollte unser Flug gehen. Das hieß für uns natürlich erstmal früh aufstehen. Uns, das waren Verena, Steffen, Matthias, Fabian und ich. Matthias und Fabian wohnen im Moment in einem anderen Guesthouse, wir trafen uns also um 4:45 am Flughafen. Dort ging überraschenderweise alles glatt – trotz Air Deccan. Im Flieger konnten wir uns Plätze sichern, die ich so in Deutschland auch noch nicht gesehen hatte: Einen Vierer, wie man ihn aus Zügen kennt. Ich setzte mich so, dass ich Rückwärts fliegen würde. Bis auf beim Start war das aber nicht zu bemerken, jedenfalls für mich. Ich habe aber auch in Zügen keinerlei Probleme, ich kriege es normalerweise gar nicht mit, wie rum ich fahre.

Pünktlich ging es los und pünktlich landeten wir in Cochin. Dort namen wir ein Taxi zu unserem Hotel. Das war ein ordentliches Hotel, die Zimmer waren sauber und es gab sogar eine Klimaanlage. Nach dem kurzen Ausruhen ging der Tag richtig los – mit einem Frühstück im Hotelrestaurant. Sogar Würstchen gab es – mit Pommes, Zwiebeln und Paprika. Das ist mal ein ungewöhnliches, aber sehr leckeres Frühstück. Nach dem Frühstück buchten wir eine Tour durch die Backwaters von Cochin und gingen dann los um uns die chinesischen Fischernetze anzugucken. Diese sind sehr interessant. Sie sind fest auf Holzstämmen befestigt und werden mit diesen ins Wasser gelassen. Da bleiben sie einige Minuten, dann werden sie wieder hochgezogen. Meist sind dann nur einige wenige Fische im Netz, deswegen gibt es halt viele Netze die alle paar Minuten im Wasser sind. So ist dann der Gesamtfang ausreichend.

Danach wollten wir an den Strand – den es in Cochin nicht gibt, wie wir feststellen mussten. Was der Hotel-Portier als Strand bezeichnet hatte war ein betonierter Streifen am Wasser. Also liefen wir die Hauptstraße lang und gucken hier und da in die kleinen Geschäfte, wo einige von uns natürlich auch wieder Souveniers kauften. Außerdem sprach uns ein Rickschafahrer an, der uns die Stadt zeigen wollte. Wir sagten ihn, dass wir in die Backwaters fahren würden, aber am nächsten Tag würden wir das gerne machen. Also verabredeten wir uns für den nächsten Morgen.

Pünktlich waren wir wieder im Hotel, so dass wir noch schnell Mittag essen konnten, um dann zu der Backwaters-Tour abgeholt zu werden. Im Auto, dass uns abholte, saßen schon zwei weiße. Nach ein paar Minuten fragten wir sie auf Englisch, wo sie denn eigentlich her kamen – bisher hatten wir die ganze Zeit Deutsch gesprochen und sie hatten gar nichts gesagt. Deswegen überraschte uns die Antwort: “Wir kommen auch aus Deutschland”. Die beiden waren Medizin-Studenten aus Berlin. Am Boot angekommen wurden wir aber wieder getrennt – wir fünf hatten ein eigenes Boot, die beiden Studenten kamen mit zwei Indern und noch weiteren weißen Touristen ein zweites Boot. Die Boote wurden von zwei Indern gesteuert, die sie mit langen Bambusstangen vorwärts stießen. Dazu hatten wir einen Führer, der einiges erklärt hat. Vor allem aber war die Tour entspannend – es war fast völlig still und die Umgebung sehr ruhig. Als wir dann wieder zurück waren sind wir nur nochmal essen gegangen und dann ins Bett – immerhin waren wir alle morgens vor 4 aufgestanden.

Am Sonntag frühstückten wir wieder gemütlich – und als wir raus kamen, wurden wir von dem Rickschafahrer und einem Freund begrüßt, die uns die Stadt zeigen wollten. Die Tour war auch sehr schön. Wir haben alle wichtigen Punkte abgeklappert, die Fahrer haben uns immer gut erklärt, was wir als nächstes sehen würden. So sahen wir den Jain-Tempel, Vasco da Gamas erstes Grab, eine Ingwer-Fabrik, ein Wohnhaus von Vasco da Gama, eine alte Kirche und noch einiges mehr. Nach 4 Stunden waren wir wieder am Hotel – und dann mussten wir auch schon wieder los, unseren Flieger kriegen. Auch hier ging alles recht glatt, nur rund ne halbe Stunde Verspätung.

Das Wochenende war ein sehr schönes Wochenende, die nächsten Wochenenden versprechen auch, spannend zu werden: Trips nach Mysore (wo ein großes Fest stattfindet), Trivandrum in Kerala und Delhi werden grade geplant…