Tag Archives: Tech

Softwareentwicklung im Web 2.0

Bei O’Reilly gibt es einen schön Artikel über die Softwareentwicklung im Web 2.0 und was dort anders läuft  als es traditionell gelehrt wird bzw. es traditionell läuft. Dabei geht es um sieben Punkte:

  • The shadow app
  • Sampling and testing
  • Build on your own API
  • Ship timestamps, not versions
  • Developers — and users — do the quality assurance
  • Developers — and executives — do the support
  • The eternal beta

Was mir dabei fehlt ist die Wertung. Von den lächerlichen ewigen Betas (die schon längst quasi final sind. Wer hat das Gerücht in die Welt gesetzt, dass finale Versionen nicht weiterentwickelt würden?) fange ich lieber gar nicht erst an. Dieses Label, das auf vielen Diensten prangt, finde ich einfach nur falsch.

Sehr interessant finde ich aber zum Beispiel die Qualitätssicherungsansätze:

If the developer has a safety net of QA, one manager said, they’ll be less cautious. Tell them that net is gone, he said, and you’ll focus their energies on doing the right thing from the start.

Das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Das ist generell leider ein Problem bei Sicherheitsnetzen: Die Nutzer der Netze tendieren oft dazu, sich zu sehr auf diese Netze zu verlassen. “Ich hab ja einen Virenscanner, ich kann den Anhang den mir jemand völlig fremdes geschickt hat ruhig öffnen.” Andererseits bin ich nicht überzeugt, dass man deswegen auf die Netze verzichten sollte. In bestimmten Fällen sicher, aber bei solch unüberschaubaren Dingen wie einem größeren Softwareprojekt finde ich sie schon wichtig. Und ich bin da offensichtlich nicht allein:

Others have opted away from QA and towards very aggressive and automated unit testing

Das kann ich mir sehr gut vorstellen – aber dann hat man doch wieder eine eigene Gruppe von Testern. Gute Unit-Tests sind nicht-trivial zu schreiben.

Generell lohnt es sich auf jeden Fall, den Artikel zu lesen. Insbesondere den Teil mit den public/private APIs fand ich interessant. Das finde ich eine gute Idee.